Wie man Tarotkarten mit der Methode des kollektiven Unbewussten liest

Wie es funktioniert

Beispiel einer Tarot-Lesung mit der Methode des kollektiven UnbewusstenNach dem berühmten Psychologen Carl Gustav Jung – dem Begründer der analytischen Psychologie – gibt es ein kollektives Unbewusstes, das von allen Menschen geteilt wird und sich von den gemeinsamen Vorfahren ableitet. Es besteht aus sogenannten Archetypen, also einer Art von Bildern, die urzeitliche Gedanken verkörpern und die wir in allen Kulturen finden.

Es gibt somit eine Reihe von Bildern und Symbolen, die den verschiedenen menschlichen Kulturen gemeinsam sind, die nicht mehr erklärt werden müssen, die starke Reaktionen in uns auslösen und die nunmehr extrem in unserer Kultur und in unserem Geist verwurzelt sind, in einer Art kollektivem Unbewussten.

Es ist Jung selbst, der vom Tarot als hervorragenden Archetypen spricht, also als Bestandteile des kollektiven Unbewussten.

Während dieser Tarot-Lesung wird der Kartenleger dem Fragenden alle Tarot-Karten zeigen und beobachten, welche Reaktionen sie bei ihm hervorrufen. Wird der Fragende bestimmten Karten besondere Aufmerksamkeit widmen? Wird er von anderen gestört werden? Oder wird er wiederum von anderen fasziniert sein?

Indikationen für die Verwendung

Diese Tarot-Lesung ist dann angezeigt, wenn der Fragende, also die Person, die Antworten vom Tarot haben möchte, eine entscheidende Rolle in der Situation spielt, für die sie das Tarot befragt.

Vor allem, wenn die Antworten, die sie sucht, teilweise in ihr selbst verborgen sein oder jedenfalls auch von ihren Verhaltensweisen abhängen könnten. Oder wenn der Fragende die Antwort in Wirklichkeit schon in seinem Innern wissen könnte und sich das nur noch eingestehen muss.

Ein typischer Fall ist der, wenn eine Person wissen möchte, ob die von ihr geliebte Person die richtige für sie ist.

In diesem Fall ist es klar, dass die fragende Person eine klar festgelegte Rolle für den Erfolg der Angelegenheit spielt. Es ist auch klar, dass die fragende Person aller Wahrscheinlichkeit nach auf einer unbewussten Ebene bereits sehr deutliche Anzeichen für Kompatibilität sowie Anzeichen für mögliche Hindernisse erhalten hat. Es kann aber sein, dass sie diese abgelegt hat, weil sie ihre Wichtigkeit und ihre Bedeutung nicht erkannt hat, oder dass sie diese „abgelehnt“ hat, weil sie nicht dem entsprechen, was sie sich stark wünscht.

Diese Methode der Tarot-Lesung ist somit ideal, um die Antworten ans Licht zu bringen, die vielleicht schon in uns stecken, und um zu enthüllen, was wir schon wissen, aber nur in unserem Unbewusstsein.

Erstes Legen des Tarots

Bei dieser Tarot-Lesemethode verwenden wir nur die 22 Karten der Großen Arkana.

Der Fragende sitzt vor dir und hat gerade seine Frage formuliert.

Der Kartenleger mischt dann die Tarotkarten, und wenn er es für angemessen hält, beginnt er, sie eine nach der anderen vor dem Fragenden aufzudecken, gerade und für ihn lesbar, so dass er sie sehen kann.

Der Kartenleger fährt auf diese Weise fort, deckt eine Karte nach der anderen auf und legt sie vor dem Fragenden auf den Tisch, eine neben der anderen, ganz bedacht und ohne Eile.

In der Regel legt man die Karten in 3 Reihen aus, damit sie nicht zu lang werden. Dabei werden drei Reihen mit Karten erstellt, 2 mit 7 Karten und eine mit 8 Karten.

Erstes Legen der Karten mit der Methode des kollektiven Unbewussten

Ganz wichtig: Die Geschwindigkeit dieses Vorgangs ist entscheidend. Der Kartenleger muss dem Fragenden Zeit geben, die Karten zu beobachten und auf sie zu „reagieren“. Die Geschwindigkeit muss daher variabel sein.

Die Geschwindigkeit sollte es dem Fragenden immer ermöglichen, den Namen der Karte zu lesen und ihr Bild zu betrachten, sollte aber langsamer sein, wenn ein besonderes Interesse seitens des Fragenden besteht, wenn man bemerkt, dass der Fragende eine besondere Verbindung zu einer bestimmten Karte hat.

Und das ist noch nicht alles: Der Kartenleger muss auch gut in der Lage sein, nicht den Eindruck zu erwecken, dass er den Fragenden beobachtet. Es muss dem Fragenden so vorkommen, als ob auch der Kartenleger zu 100 % mit der Betrachtung der Karten beschäftigt sei.

Phase 2

Der Kartenleger nimmt die zuvor auf dem Tisch ausgelegten Karten eine nach der anderen auf und behält dabei die Karten im Auge, die den Fragenden am meisten anziehen.

Nachdem er alle Karten eingesammelt hat, mischt er sie, legt das Deck vor den Fragenden und bittet ihn, das Deck in zwei Hälften zu teilen.

Danach bittet der Kartenleger den Fragenden, eine der beiden Hälften zu nehmen und sie ihm zu geben.

Der Kartenleger erhält vom Fragenden die gewählte Kartengruppe, legt sie vor sich auf den Tisch und legt dann die andere Hälfte des Kartendecks, die nicht gewählt wurde, zur Seite (immer mit langsamen und dem Verfahren entsprechend bedachten Bewegungen).

Der Kartenleger beginnt dann mit der eigentlichen Lesung, indem er nach und nach die Karten der vom Fragenden gewählten Deckhälfte aufdeckt.

Anordnung der Karten

Die Karten werden nach und nach in einer Art Pyramide ausgelegt.

1 Karte in der ersten Reihe.

2 Karten in der zweiten Reihe, wobei die unteren Ecken der Karte in der ersten Reihe teilweise abgedeckt werden, und so weiter.

Anordnung der Karten nach der Methode des kollektiven Unbewussten

Deutung der Karten

Hier kommt es auf das Geschick des Kartenlegers an.

Die Karten sind nach ihrer ursprünglichen Bedeutung zu deuten, müssen aber auch gemäß ihrer „Beziehung“ zu den Nachbarkarten, d.h. den Karten, die sie berühren, betrachtet werden.

Während einer solchen Lesung können unzählige Überlegungen gemacht werden, aber ich rate davon ab, eine „vollständige“ Lesung aller möglichen Aspekte durchzuführen. Man beginne stattdessen mit den Karten, für die der Fragende während der ersten Legung ein besonderes Interesse oder eine besondere Verbindung gezeigt hat.

Beispiel einer Tarot-Lesung mit der Methode des kollektiven Unbewussten

Wenn der Fragende, zum Beispiel im obigen Bild, während der ersten Lesung Interesse an der Karte des Turms gezeigt hat, würde der Kartenleger beginnen, ihre allgemeine Bedeutung zu erklären, und insbesondere ihre Bedeutung in Bezug auf die gestellte Frage. Er würde dann fortfahren, indem er die Erklärung anreichert und mit der Bedeutung der benachbarten Karten, in diesem Fall „Die Päpstin“, „Die Mäßigkeit“ und „Die Liebenden“, verbindet.

Einblicke

Wenn du dir der Bedeutung der Tarotkarten noch nicht ganz sicher bist, findest du hier meine zusammenfassende Anleitung zur Bedeutung der Tarotkarten.

Rob Sánchez

Teste meine

kostenlose Tarot-Lesung